Auf den Spuren des Bernsteinzimmers in Sachsen

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Seite 16

November 1987: Bei den intensiven Aufmaßarbeiten stoßen wir auf einen zugemauerten begehbaren Heizkanal. Mein Herz schlägt immer schneller. Der Kanal führt vom Südflügel des Hauptpalais über den Schlossinnenhof in Richtung des angeblich nicht unterkellerten Teils des Westflügels. Nach etwa 20 Metern knickt er ab, und nach weiteren acht Metern stehen wir vor einer vermauerten Wand.

Ich kann meine Euphorie kaum zügeln. Noch am selben Tag, am 17. November, rufe ich den Verlag des "Bernsteinzimmer-Reports" an und verlange nach dem Autor. Die Mitarbeiterin bittet mich um Geduld. Nach Erscheinen der zweiten Auflage des Buches sei so viel Leserpost eingegangen - ich bekäme Bescheid. Das könne allerdings dauern. Am nächsten Tag klingelt das Telefon. "Hier ist Enke. Haben Sie am 20. für mich Zeit? Ich komme!"


Seite 93

"Dass Paul Enke Ende November 1987 so schnell nach Wermsdorf gekommen ist, war doch kein Zufall. Er hat die Hinweise ernst genommen. Wenn ich daran denke, dass ich, ohne es zu wissen, an den toten Paul Enke geschrieben habe, bekomme ich heue noch Gänsehaut. Er wollte wiederkommen. Mit einer Sonde, und er warnte mich vor Alleingängen. Und plötzlich war alles anders. Enke war tot. Aber was war die Ursache? Hirnschlag? Herzinfarkt? Heute wissen wir nur, dass es darüber die wüstesten Spekulationen gibt."

Seite 95, ff.

"Es stellt sich die Frage, ob Popp mit seiner Fracht in sein Lager in der Kreuz GmbH in Kriebstein oder zum neuen Standort seines Nationalsozialistischen Fliegerkorps in Hainichen gefahren ist? Beides liegt an der Autobahn Gera-Dresden.

Wir nehmen an, dass er in Hainichen an der ehemaligen Gaststätte "Tivoli" - heute ist das ein Industrie- und Handelsstandort - die Autobahn verließ und in Richtung Wermsdorf weiter fuhr. Mit seinem LKW war er gegen alliierte Luftangriffe ziemlich sicher. Sowohl sein Fahrzeug, als auch das Lazarett Hubertusburg schützten ihn durch das Zeichen des Roten Kreuzes. Das hiesige Depot im Schloss musste nach unseren Erkenntnissen durch den Pioniertrupp vorbereitet gewesen sein. Nach diesem Auftrag evakuierte Popp seine Familie mit eben diesem Fahrzeug in der darauf folgenden Nacht von Elsterberg nach Rodewisch und setzte sich mit seinem Korps von Hainichen nach Johanngeorgenstadt ab."

 

Dokumente und Anlagen

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(Quelle: National Archives and Records Administration (Nara),
College Park, Maryland, USA)


In dem Buch "Gebunkerte Geheimnisse" spielt auch der Name Dr. Gottfried Reimer eine Rolle. Reimer wurde 1911 in Döbeln geboren, wo er Anfang der 90er Jahre auch starb. Er war während der Zeit des Nationalsozialismus in der Gemäldegalerie Dresden Referent unter Posse und später unter Voss und mit verantwortlich für den Sonderauftrag Linz. Die Recherchen haben ergeben, dass er einer der wichtigsten Kunstbeschaffer Hitlers war. Dazu werden in diesem Buch bisher noch nicht veröffentlichte Fakten und Zusammenhänge veröffentlicht - gefunden im Bundesdenkmalamt in Wien.

 

Originaldokumente, unterzeichnet von Dr. Gottfried Reimer, im Archiv der Provenienzforschung des Bundesdenkmalamtes in Wien.


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Stift Kremsmünster in Österreich. Im Stift Kremsmünster wurden von den Nationalsozialisten Kunstschätze für das Hitlermuseum in Linz deponiert. Verantwortlich dafür war unter anderem Gottfried Reimer. 

Albert Popp hat den Transport des Bernsteinzimmers nach Sachsen begleitet, wo sich seine  Spur in Kriebstein verlor.

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Welche Rolle die Burg Kriebstein bei der Verbringung von Kunstschätzen und des  Bernsteinzimmers spielte, erfahren die Leser in diesem Buch.

Paul Enke, der Autor des Bernsteinzimmer-Reports von 1986, Verlag "Die Wirtschaft". Enke  kam auf Anfrage von Manfred John Ende November 1987 nach Wermsdorf, um die baulichen Ungereimtheiten in den Kellern von Schloss Hubertusburg, die der Bauingenieur festgestellt hatte, zu untersuchen und versprach nach diesem ersten Besuch, mit einer Sonde wieder zu kommen. Aber am 7. Dezember 1987 verstarb Enke, der Offizier der Staatssicherheit, der auch Gottfried Reimer kannte.

   
                                                            

       
 

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